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Zweirichtungszähler: Funktion, Installation und Kosten

Patrick Möller
am 15.07.24

Haushalte mit einer Photovoltaikanlage benötigen einen Einspeisezähler, der den ins öffentliche Stromnetz abgegebenen Solarstrom misst. Nur so wissen Netzbetreiber, wie hoch die Einspeisevergütung 2024 für Verbraucher ausfällt. Alternativ können Haushalte auf einen Zweirichtungszähler setzen. Dieser Beitrag zeigt, welche Arten von Zweirichtungszählern es gibt, wie diese funktionieren und wie Verbraucher sie richtig installieren und ablesen.

Das Wichtigste in Kürze 📌

  • 🤖 Es gibt elektronische und mechanische Zweirichtungszähler sowie Smart Meter, um den Stromfluss in beide Richtungen zu messen.
  • 🔀 Ein Zweirichtungszähler ist nur verpflichtend, wenn nicht ausreichend Platz im Zählerschrank vorhanden ist oder gesetzliche Vorgaben ein Smart Meter vorschreiben.
  • 💰 Die Kosten für einen Zweirichtungszähler für Strom liegen in der Regel bei 40 EUR, obwohl die Clearingstelle EEG/KWKG 2022 eine Obergrenze von 20 EUR empfiehlt.

Was ist ein Zweirichtungszähler?

Ein Zweirichtungszähler – auch als Zweiwegezähler bezeichnet – ist ein spezielles Strommessgerät, das sowohl den Strombezug aus dem öffentlichen Netz als auch die Einspeisung von selbst erzeugtem Strom, beispielsweise aus einer PV-Anlage, misst.

Das heißt: Ein 2-Richtungszähler erfasst den Energiefluss in beide Richtungen. Er ermöglicht es Haushalten und Unternehmen, ihren Stromverbrauch und ihre Stromerzeugung genau zu erfassen und miteinander zu verrechnen. Dies unterstützt die Förderung erneuerbarer Energien und hilft bei der Kostenkontrolle.

Wie funktioniert ein Zweirichtungszähler?

In der Regel verfügen Haushalte nur über einen sogenannten Bezugszähler. Dieser misst den über das Stromnetz bezogenen Strom. Um selbst erzeugten Strom zu messen, den Verbraucher zum Beispiel über eine Photovoltaikanlage in das öffentliche Netz einspeisen, benötigen sie einen sogenannten Einspeisezähler. Der Zwei-Richtungs-Zähler kombiniert diese beiden Geräte in einem. Er verfügt über zwei Zählwerke, die den Strom beider Richtungen separat erfassen.

Wann braucht man einen Zweirichtungszähler?

Die Bundesnetzagentur gibt vor: Haushalte müssen jede Stromentnahme und jede Einspeisung ins Stromnetz erfassen. Das bedeutet: Jeder Haushalt verfügt über einen Bezugszähler. Um nun auch Solarstrom ins Netz einzuspeisen und diesen zu messen, brauchen Haushalte einen Einspeisezähler. Oftmals reicht der Platz im Zählerschrank für zwei separate Zähler jedoch nicht aus. In diesem Fall ist ein platzsparender Zweirichtungs-Stromzähler die richtige Wahl. Das heißt aber auch: Ist genug Platz für zwei Zähler vorhanden, können Haushalte eine PV-Anlage betreiben ohne Zweirichtungszähler.

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Übrigens: Ein Zweiwege-Stromzähler ist nicht in der Lage zu messen, wie viel Strom Haushalte aus einer PV-Anlage verbrauchen. Dafür benötigen sie einen sogenannten Ertragszähler. Dieser erfasst die gesamte Menge an Solarstrom, die eine PV-Anlage erzeugt. ☀️ Die Differenz zwischen Einspeisung und Ertrag zeigt dann den Eigenverbrauch.

Wie sieht ein Zweirichtungszähler aus?

Um einen Zweirichtungszähler zu erkennen, muss man in verschiedene Arten der Zähler unterscheiden:

Elektronischer Zweirichtungszähler: Ein elektronischer 2-Wege-Stromzähler verfügt über ein digitales LCD-Display. Die Anzeige wechselt dabei zwischen zwei Werten: „1.8.0“ für Strombezug und „2.8.0“ für Stromeinspeisung. Einige digitale Stromzähler nutzen auch die Symbole „1.8.X“ und „2.8.X“. Dabei zeigen zwei Pfeile in entgegengesetzte Richtungen die Messrichtungen an.

Mechanischer Zweirichtungszähler: Ein mechanischer Zweirichtungszähler für eine PV-Anlage besitzt zwei separate Zählwerke in einem Gehäuse. Dabei hat jedes Zählwerk eine eigene Anzeige mit drehenden Ziffernrollen. Die Zählwerke sind mit „Bezug“ und „Einspeisung“ gekennzeichnet.

Smart Meter: Ein Smart Meter ähnelt äußerlich einem elektronischen Zähler mit digitalem Display, er verfügt jedoch über zusätzliche Kommunikationsmodule für die Datenübertragung. Ein Smart Meter kann z. B. die erfassten Daten automatisch an den Netzbetreiber senden. Zudem ist er oft mit zusätzlichen Funktionen wie einer Echtzeit-Verbrauchsanzeige ausgestattet.

Warum benötigt man einen Zweirichtungszähler bei einem Balkonkraftwerk?

Ein Strom-Zweirichtungszähler wird bei einem Balkonkraftwerk empfohlen, um sowohl den Stromverbrauch als auch die Einspeisung genau zu erfassen. Obwohl bis 2032 ein analoger Zähler mit Rücklaufsperre ausreicht, bietet ein Zweirichtungszähler mehrere Vorteile. Er verhindert, dass überschüssiger Strom unbemerkt ins Netz zurückfließt und ermöglicht eine präzise Abrechnung. Zudem ist er für eine eventuelle Einspeisevergütung notwendig.

Bei der Anmeldung eines Balkonkraftwerks installiert der Netzbetreiber in der Regel ohnehin einen Zweirichtungszähler, um den gesetzlichen Anforderungen und technischen Standards gerecht zu werden. Pflicht ist ein Zweirichtungszähler bei einem Balkonkraftwerk jedoch nicht. Denn: Die Kraftwerke funktionieren auch mit allen anderen gängigen Arten von Stromzählern.

Was kostet ein Zweirichtungszähler?

Die Kosten für einen Zweirichtungszähler belaufen sich oftmals auf eine jährliche Mietgebühr von 40 EUR. Diese veranschlagt der Netzbetreiber. Die Kosten umfassen Installation, Wartung und Eichung. Zusätzlich können Abrechnungsentgelte anfallen.

Die Clearingstelle EEG/KWKG 2022 empfiehlt für Zweirichtungszähler in Verbindung mit Solaranlagen, einschließlich Balkonkraftwerken, eine Obergrenze von 20 EUR pro Jahr. Diese Regelung gilt für moderne Messeinrichtungen und soll die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen fördern. Sie ist für Unternehmen jedoch nicht rechtlich bindend.

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Mit höheren Kosten müssen Verbraucher rechnen, wenn sie ein Smart Meter benötigen. Dieser kostet in der Regel zwischen 20 und 120 EUR jährlich. Ein Smart Meter ist verpflichtend ab einem Jahresstromverbrauch von 6.000 Kilowattstunden oder bei einer Erzeugungsanlage mit mindestens 7 Kilowatt.

Wie installiert man einen Zweirichtungszähler?

Die Installation eines Zweirichtungszählers übernimmt in der Regel der zuständige Messstellenbetreiber oder Netzbetreiber. 🛠️ Anlagenbetreiber müssen den Zähler beim Messstellenbetreiber beantragen. Nach Vertragsabschluss kümmert sich dieser um die Installation.

Der Zweirichtungszähler wird im Zählerschrank oder an einer anderen geeigneten Stelle montiert. Er ersetzt den bisherigen Stromzähler und wird an das Stromnetz sowie die Photovoltaikanlage angeschlossen. Bei langen Wartezeiten dürfen Anlagenbetreiber nach einem Monat einen externen Fachbetrieb beauftragen, um den Zähler anzuschließen. Der Netzbetreiber kann das Fremdgerät später auf eigene Kosten austauschen.

Wie liest man einen Zweirichtungszähler ab?

Um einen Zweirichtungszähler richtig abzulesen, müssen Verbraucher zwei Werte berücksichtigen: 1.8.0 für den Strombezug und 2.8.0 für die Einspeisung. Bei digitalen Zählern wechselt die Anzeige automatisch zwischen diesen Werten. Analoge Zähler haben separate Anzeigen für „Bezug“ und „Lieferung“.

Um die beiden Zählerstände in Kilowattstunden (kWh) an den Netzbetreiber weiterzugeben, notieren Verbraucher diese ohne Nachkommastellen. Die Zählernummer finden sie meist ober- oder unterhalb der Anzeige.

Wie Solarteure Kunden effizient zu PV-Anlagen beraten

Welcher Zähler für Haushalte mit einer PV-Anlage der richtige ist, entscheidet der individuelle Fall. Dabei spielen vor allem der Platz im Zählerschrank, benötigte Messzahlen und das Budget eine Rolle.

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