Viele Verbraucher kennen das: Mal läuft eine Heizung bereits auf Stufe 1 heiß – und mal bleibt eine Heizung auf Stufe 5 lauwarm. Das passiert, wenn Heizkörper nicht die richtige Menge an Warmwasser erhalten. Das Ergebnis: Verbraucher verschwenden Energie und treiben ihre Heizkosten in die Höhe. Hier hilft ein hydraulischer Abgleich. Wir erklären einfach verständlich, wie das Verfahren funktioniert, wann es nötig ist und was es kostet.
Ein hydraulischer Abgleich reguliert den Durchfluss des Heizungswassers in den Rohrleitungen so, dass jeder Heizkörper genau die benötigte Menge an Wärme erhält. Das heißt: Das Verfahren sorgt für gleichmäßig und bedarfsgerecht beheizte Räume.
Ohne diesen Abgleich können einige Räume überhitzt und andere unterversorgt sein. Das führt zu einem höheren Energieverbrauch und ungleichmäßigem Heizkomfort. Ein hydraulischer Heizungsabgleich ist daher ein wichtiger Schritt, um Energie zu sparen und die Heizleistung zu verbessern.
Um bei Heizkörpern einen hydraulischen Abgleich vorzunehmen, ermittelt ein Fachbetrieb zunächst für jeden Raum die tatsächlich benötigte Wärmemenge. Eine wichtige Rolle spielen dabei die besonderen Eigenschaften einer Wohnung oder eines Hauses, wie beispielsweise die Qualität der verbauten Fenster und die Dämmung der Außenwände. Danach berechnen die Techniker die notwendige Heizwassermenge und die richtige Pumpleistung (bei einer Heizungspumpe).
Jetzt sind sie in der Lage, das Thermostat für den hydraulischen Abgleich richtig einzustellen – fertig. Die Heizungen erhalten genau so viel Wärme, wie sie benötigen, um die eingestellte Raumtemperatur zu erreichen.
Ein hydraulischer Abgleich ist notwendig, wenn das Heizsystem ineffizient arbeitet. Darauf deuten vor allem die folgenden Anzeichen hin:
Neben diesen Anzeichen ist ein Heizkörper-Abgleich oftmals auch notwendig, wenn
Ein hydraulischer Abgleich von Heizungen bringt diese Vorteile mit:
Energieeinsparung: Durch die optimale Verteilung des Heizwassers benötigt die Heizungsanlage weniger Energie, da sie effizienter arbeitet. Das kann die Heizkosten um bis zu 15 Prozent senken.
Komfort: Räume werden gleichmäßig warm, ohne dass einzelne Bereiche überheizen oder unterkühlen.
Längere Lebensdauer der Anlage: Die Heizungspumpe und andere Komponenten werden weniger belastet, was die Lebensdauer der Anlage verlängert.
Umweltschutz: Der geringere Energieverbrauch führt zu weniger CO₂-Emissionen, was die Umwelt schont.
Wie lange ein Heizungsabgleich dauert, ist vom jeweiligen Haus und den benötigten Maßnahmen abhängig. In der Regel dauert das Verfahren für ein Einfamilienhaus rund sechs Stunden. Dabei benötigen die Techniker für die Datenaufnahme an den Heizungen zunächst etwa zwei Stunden. Die Berechnung der notwendigen Daten nimmt dann um die vier Stunden in Anspruch. Zum Schluss brauchen die Techniker noch einmal wenige Minuten, um die Heizkörper richtig einzustellen.
Zwar finden sich im Internet Anleitungen und Programme zum Hydraulikabgleich. Wir raten jedoch davon ab, diesen selbst durchzuführen. Denn: Um den tatsächlich benötigten Wärmebedarf eines Gebäudes oder einer Wohnung zu ermitteln, sind Fachkenntnisse und eine spezielle Software nötig. Kostenfreie Programme ermitteln lediglich Schätzwerte, die ungenau sein können. Auf diese Weise sind Verbraucher nicht in der Lage, ihr Energiesparpotenzial voll auszuschöpfen. Es ist daher ratsam, für den hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage einen Techniker zu bestellen.
Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich variieren je nach Gebäudeart, Anzahl der Heizkörper, Art der Ventile und Vorhandensein einer Heizungspumpe. In der Praxis können Verbraucher dabei mit diesen Kosten rechnen:
Einfamilienhaus (ca. 8 bis 15 Heizkörper): Bei einem Einfamilienhaus liegen die Kosten für einen Heizungsabgleich meist bei 300 bis 1.200 EUR. Die genaue Summe hängt von der Anzahl der Heizkörper und dem Aufwand für die Einstellungen ab.
Mehrfamilienhaus (ca. 20 bis 50 Heizkörper): Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich eines Mehrfamilienhauses betragen zwischen 1.000 und 5.000 EUR. Auch hier spielen die Anzahl der Heizkörper und der Zustand der Heizungsanlage eine maßgebliche Rolle.
Große Wohnanlagen oder Bürogebäude: Für Gebäude mit mehr als 50 Heizkörpern erreichen die Kosten schnell 10.000 EUR oder mehr – insbesondere, wenn Fachbetriebe umfangreiche Anpassungen oder zusätzliche Maßnahmen, wie den Einbau von voreinstellbaren Thermostatventilen, vornehmen müssen.
Übrigens: Finanzielle Entlastung erhalten Immobilieneigentümer durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), wenn sie über ein Haus mit maximal fünf Wohneinheiten verfügen. Sie bekommen in dem Fall einen staatlichen Zuschuss von 15 Prozent der Kosten.
Der hydraulische Abgleich ist auch notwendig, wenn Heizungsbauer Solar- und Solarthermieanlagen für Kunden installieren. Denn: Die Integration einer Solaranlage verändert die gesamte Hydraulik des Gebäudes. Damit das Energiesystem weiter optimal funktioniert, müssen Heizungsbauer alle Komponenten neu ausbalancieren.
Unterstützung erhalten sie dabei von der Software Reonic. Diese begleitet Heizungsbauer bei der gesamten Wertschöpfungskette des Vertriebs von Wärmepumpen, Warmwasserspeichern, Heizspeichern und Photovoltaik. Die Software vereinfacht den gesamten Ablauf der Leadgenerierung und -auswertung sowie die Planung und Umsetzung von Projekten bei Kunden vor Ort. Das Ergebnis: Heizungsbauer gestalten mit Reonic ihre Vertriebsprozesse einfach und effizient.