Zentrale Warmwasseranlagen haben einen entscheidenden Nachteil: Haushalte müssen warten, bis warmes Wasser aus Wasserhahn und Dusche kommt. Das ist für Nutzer nicht nur wenig komfortabel, sondern kostet auch Geld. Denn: Wasser immer wieder neu zu erhitzen, steigert den Heizenergieverbrauch erheblich. Hier kommt eine Zirkulationsleitung ins Spiel. Wir erklären, wann diese notwendig ist, wie sie funktioniert und wie Haushalte davon profitieren. Dabei zeigen wir auch, worauf Solarteure und Heizungsbauer bei der Installation unbedingt achten sollten, um Effizienz und Rechtssicherheit der Anlage sicherzustellen.
Eine Zirkulationsleitung ist eine zusätzliche Leitung in einem Trinkwasser- oder Heizsystem. Sie sorgt dafür, dass warmes Wasser st ändig in Bewegung bleibt. Dies verhindert, dass das Wasser in den Rohren abkühlt. Das heißt für die Praxis: Es ist sofort verfügbar, wenn Haushalte einen Wasserhahn öffnen. Und: Ein Trinkwassersystem mit Zirkulationsleitung nutzt Ressourcen wie Wasser und Energie effizienter. Zirkulationsleitungen kommen vor allem in größeren Gebäuden mit langen Leitungswegen zum Einsatz.
Eine Zirkulationsleitung lässt – wie der Name es schon verrät – warmes Wasser kontinuierlich durch die Leitungen zirkulieren. Hierfür nutzt sie eine Pumpe, die das Wasser aus dem Warmwasserspeicher durch das Leitungssystem befördert und wieder in den Speicher zurückführt. Dadurch bleibt das Wasser in den Rohren stets warm – selbst, wenn keine Entnahme stattfindet.
Zusätzlich kann ein Thermostat oder eine Zeitschaltuhr die Pumpe steuern, sodass sie nur dann läuft, wenn Haushalte Warmwasser benötigen. Dies verhindert, dass das System unnötig Energie verbraucht.
Das Schema einer Zirkulationsleitung für Warmwasser umfasst 5 wesentliche Komponenten, die zusammenarbeiten, um warmes Wasser effizient zu den Entnahmestellen zu transportieren:
Warmwasserspeicher: Hier wird das Wasser erhitzt und gespeichert.
Warmwasserleitung: Diese Leitung führt vom Warmwasserspeicher zu den Entnahmestellen, wie Wasserhähnen oder Duschen.
Zirkulationsleitung: Eine zusätzliche Leitung, die parallel zur Warmwasserleitung verläuft und das abgekühlte Wasser von den Entnahmestellen zurück zum Warmwasserspeicher führt.
Zirkulationspumpe: Diese Pumpe sorgt dafür, dass das Wasser in der Zirkulationsleitung kontinuierlich zirkuliert, wodurch es schnell wieder erhitzt wird.
Rücklaufleitung: Diese Leitung führt das abgekühlte Wasser zurück zum Warmwasserspeicher.
Ab wann eine Zirkulationsleitung notwendig ist, kommt auf die Immobilie und die Ansprüche der Haushalte an. Grundsätzlich ist eine Zirkulationsleitung in Gebäuden mit langen Warmwasserleitungen sinnvoll. Sie verkürzt die Wartezeiten auf warmes Wasser und nutzt die Ressourcen des Systems effizienter.
Das bedeutet: Eine Zirkulationsleitung ist vor allem in größeren Gebäuden wie Mehrfamilienhäusern, Hotels, Krankenhäusern und Industrieanlagen praktisch. Denn: Dort ist die Entfernung zwischen dem Warmwasserspeicher und den Entnahmestellen erheblich. In solchen Fällen kann es ohne Zirkulation mehrere Minuten dauern, bis warmes Wasser verfügbar ist. Das hat zwei Nachteile: Komforteinbußen für die Nutzer und ein erhöhter Wasserverbrauch, da in dieser Zeit unnötig kaltes Wasser aus den Leitungen läuft.
Wann eine Zirkulationsleitung erforderlich ist und wie diese aufgebaut sein muss, kann je nach Anlage auch das Gesetz vorgeben. In Deutschland gibt es verschiedene Regelungen im Bereich der Trinkwasserhygiene und Energieeinsparung, die in manchen Gebäuden den Einsatz von Zirkulationsleitungen verpflichtend machen:
Nach der Trinkwasserverordnung (§ 17 TrinkwV) muss in Gebäuden sichergestellt sein, dass das Wasser in Warmwasseranlagen nicht stagniert und dadurch Bakterien wie Legionellen wachsen können. Eine Zirkulationsleitung hilft, das Wasser regelmäßig in Bewegung zu halten, um diese Hygienevorschriften einzuhalten.
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) und die Gebäudeenergiegesetz (GEG) stellen Anforderungen an die Effizienz von Warmwasseranlagen. Sie regeln, dass Zirkulationssysteme optimiert sein müssen, um Energieverluste zu minimieren. Dies geschieht in der Regel durch die Verwendung von Zeitschaltuhren oder Thermostaten, die die Zirkulationspumpe nur dann einschalten, wenn Haushalte Warmwasser benötigen.
Laut EnEV/GEG muss auch die Isolierung der Warmwasser- und Zirkulationsleitungen den Vorschriften entsprechen, um Energieverluste zu reduzieren.
Eine Zirkulationsleitung hat sowohl Vorteile als auch Nachteile, die sich auf den Komfort, die Effizienz und die Kosten auswirken:
Eine Zirkulationsleitung für Warmwasser bringt in Gebäuden diese Vorteile mit:
Sofort warmes Wasser: Eine Zirkulationsleitung sorgt dafür, dass sofort warmes Wasser an den Entnahmestellen verfügbar ist. Dies erhöht den Komfort, insbesondere in großen Gebäuden mit langen Leitungswegen.
Wassereinsparung: Da das Wasser nicht erst lange ablaufen muss, bis es warm wird, verschwenden Haushalte weniger kaltes Wasser. Das spart Ressourcen und senkt die Wasserrechnung.
Trinkwasserhygiene: Durch die ständige Zirkulation des Wassers wird die Stagnation in den Leitungen verhindert. Dies reduziert das Risiko von Keimbildung, wie z. B. Legionellen. Dies ist insbesondere in Mehrfamilienhäusern und öffentlichen Gebäuden vorgeschrieben.
Energieeinsparung durch Steuerung: Moderne Zirkulationssysteme können mit Zeitschaltuhren oder Thermostaten gesteuert werden, sodass sie nur dann in Betrieb sind, wenn warmes Wasser tatsächlich benötigt wird. Dies spart Energie.
Zu den Nachteilen einer Zirkulationsleitung gehören diese Punkte:
Höherer Energieverbrauch: Ohne eine optimale Steuerung erhöht eine Zirkulationsleitung den Energieverbrauch. Denn so hält sie das Wasser konstant auf Temperatur und die Pumpe läuft dauerhaft. Dies kann zu höheren Heizkosten führen. 🛁
Kosten für Installation: Die Installation einer Zirkulationsleitung ist in der Regel teurer als ein Standard-Warmwassersystem. Und: Wollen Eigentümer in bestehenden Gebäuden eine Zirkulationsleitung für Warmwasser nachrüsten, kann das kostspielig sein.
Wärmeverluste: Auch gut isolierte Leitungen verlieren beim Zirkulieren Wärme. Das bedeutet, dass der Warmwasserspeicher häufiger nachheizen muss. Das kann zusätzlichen Energieverbrauch verursachen.
Wartung und Instandhaltung: Eine Zirkulationspumpe und die Steuerungseinheiten müssen regelmäßig gewartet werden, um effizient zu funktionieren. Dies kann zusätzliche Betriebskosten verursachen.
Die Verlegung einer Zirkulationsleitung erfordert eine sorgfältige Planung und eine professionelle Installation. Hier sind die grundlegenden Schritte dafür:
Zunächst müssen Heizungsbauer die gesamte Warmwasserinstallation planen. Idealerweise beginnt die Zirkulationsleitung am entferntesten Punkt der Warmwasserleitung, damit das Wasser bis zur letzten Entnahmestelle zirkulieren kann.
Techniker integrieren die Zirkulationspumpe in die Rücklaufleitung – also in die Leitung, die das Wasser von der letzten Entnahmestelle zurück zum Warmwasserspeicher führt. Dabei installieren sie die Pumpe nahe am Speicher, um den Kreislauf effizient zu schließen.
Heizungsbauer verlegen die Warmwasserleitung vom Warmwasserspeicher zu den verschiedenen Entnahmestellen (z. B. Wasserhähne, Duschen). Dabei achten sie darauf, alle Leitungen gut zu isolieren, um Wärmeverluste zu vermeiden und die Anforderungen an die Energieeffizienz zu erfüllen.
Die Zirkulationsleitung wird parallel zur Warmwasserleitung zurück zum Warmwasserspeicher geführt. Sie beginnt in der Regel nach der letzten Entnahmestelle und endet am Warmwasserspeicher. Auch hier ist eine Wärmedämmung wichtig, um Energieverluste zu minimieren.
Techniker verbinden alle Leitungen mit den entsprechenden Anschlüssen (z. B. an den Wasserhähnen, Duschen und am Speicher). Sie integrieren die Zirkulationsleitung in den Rücklauf des Warmwasserspeichers und schließen die Zirkulationspumpe an den Strom an.
Um den Energieverbrauch zu optimieren, statten Heizungsbauer die Pumpe entweder mit einem Thermostat oder einer Zeitschaltuhr aus. So läuft die Pumpe nur, wenn Warmwasser benötigt wird. Das verhindert einen unnötigen Dauerbetrieb.
Nach der Installation prüfen Techniker die Leitungen auf Dichtigkeit und testen die Pumpe. Der gesamte Kreislauf sollte funktionieren, sodass das Warmwasser gleichmäßig zirkuliert und sofort an den Entnahmestellen zur Verfügung steht.
Sowohl die Warmwasser- als auch die Zirkulationsleitung müssen laut gesetzlichen Vorgaben gut isoliert sein, um Wärmeverluste zu verhindern und den Energieverbrauch zu senken. Heizungsbauer überprüfen die Isolierung der Rohre in einem letzten Schritt.
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