In Zeiten von hohen Energiekosten und steigendem Umweltbewusstsein sind Wärmezähler wichtiger denn je. Sie messen den exakten Heizwärmeverbrauch in Haushalten und gewerblichen Immobilien. Durch ihre präzisen Abrechnungen ermöglichen sie nicht nur eine faire Kostenverteilung, sondern fördern ebenso den verantwortungsbewussten Umgang mit Energie. In diesem Beitrag zeigen wir ausführlich, wie die Zähler an der Heizung funktionieren, welche Arten es gibt und was sie kosten.
Ein Wärmezähler, auch als Wärmemengenzähler bezeichnet, ist ein Gerät, das den Wärmeverbrauch in einem Gebäude oder einer Wohnung misst. Es zeigt an, wie viel Heizenergie ein Haushalt tatsächlich verbraucht hat. Das ist besonders wichtig, um Heizkosten gerecht abzurechnen, wie zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern. Ein Wärmezähler ist demnach ein wichtiges Instrument zur Kontrolle und Verteilung der Heizkosten.
Ein Wärmezähler misst zwei Werte: den Volumenstrom des Heizungswassers und die Temperaturdifferenz. Der Volumenstrom zeigt, wie viel Wasser durch das Heizsystem fließt. Dazu wird ein Sensor im Rohr installiert, der die Menge des durchströmenden Wassers erfasst.
Gleichzeitig misst der Wärmezähler die Temperatur des einströmenden heißen Wassers und des abgekühlten Wassers, das zurückfließt. Aus der Differenz dieser Temperaturen berechnet das Gerät die verbrauchte Wärmeenergie. Der Wärmezähler führt diese Informationen zusammen, um genau zu bestimmen, wie viel Heizenergie ein Haushalt verbraucht. Das Ergebnis zeigt er in Kilowattstunden (kWh) oder Megawattstunden (MWh) an.
Wie genau ein Wärmezähler für eine Wohnung oder ein Haus aussieht, hängt vom genauen Typ des Geräts ab. Dabei ist zwischen diesen fünf Arten zu unterscheiden:
Ein Kompaktwärmezähler verfügt über alle notwendigen Komponenten – der Durchflusssensor, die Temperaturfühler und das Rechenwerk – in einem einzigen Gehäuse. Die kompakte Bauweise ermöglicht eine einfache Installation und ist ideal für kleinere Wohneinheiten oder einzelne Heizkreise. Oft sind diese Geräte mit einer digitalen Anzeige und einer Funkübertragung ausgestattet, um die Ablesung zu erleichtern.
Der Verbundwärmezähler, auch als Split-Gerät bekannt, besteht aus separaten Komponenten. Das bedeutet: Durchflusssensor, Temperaturfühler und Rechenwerk sind voneinander getrennt und damit flexibel platzierbar. Verbundwärmezähler finden häufig Anwendung in größeren Gebäuden oder industriellen Anwendungen.
Ein Ultraschall-Wärmezähler misst den Durchfluss des Heizungswassers mittels Ultraschallsignalen und zeigt die gemessenen Werte auf einem digitalen Display an. Diese Technologie hat den Vorteil, dass sie keine beweglichen Teile benötigt, was sie wartungsarm und langlebig macht. Ultraschall-Wärmezähler bieten eine hohe Messgenauigkeit, auch bei geringen Durchflussmengen, und sind daher besonders geeignet für verschiedene Rohrdurchmesser.
Flügelrad-Wärmezähler nutzen ein mechanisches System, bei dem ein Flügelrad den Durchfluss misst. Diese Geräte sind in der Regel kostengünstig, jedoch anfälliger für Verschleiß, was ihre Lebensdauer beeinträchtigen kann. Sie eignen sich gut für kleinere bis mittlere Anwendungen.
Magnetisch-induktive Wärmezähler messen den Durchfluss durch Induktion in einem Magnetfeld. Auch diese Geräte haben keine beweglichen Teile, was sie langlebig macht. Sie bieten eine hohe Genauigkeit, selbst bei verunreinigten Flüssigkeiten, und werden häufig in industriellen Anwendungen eingesetzt.
Die Wärmemessung am Heizkörper ist in zahlreichen Bereichen notwendig, um verbrauchte Wärme zu messen und richtig abzurechnen. Dazu zählen unter anderem diese:
Wohngebäude: In Mehrfamilienhäusern kommt an der Heizung ein Verbrauchszähler zum Einsatz, um den individuellen Heizenergieverbrauch jeder Wohnung genau zu erfassen – und so die Heizkosten fair abzurechnen.
Gewerbe- und Bürogebäude: Hier hilft der Zähler an der Heizung, den Energieverbrauch einzelner Mieteinheiten oder Abteilungen zu überwachen und die Kosten entsprechend aufzuteilen.
Fernwärmesysteme: In Gebäuden, die an ein Fernwärmenetz angeschlossen sind, misst der Wärmezähler die gelieferte Wärmeenergie, um den Verbrauch exakt abzurechnen.
Industrieanlagen: In der Industrie kontrollieren und optimieren Wärmezähler den Energieverbrauch in Produktionsprozessen.
Energieeffizienzprojekte: Wärmezähler kommen in Projekten zur Steigerung der Energieeffizienz im Einsatz, um die Leistung von Heizungsanlagen zu überwachen und Einsparungspotenzial zu identifizieren.
Seit dem 3. November 2021 beträgt die Eichgültigkeit für Wärmezähler sechs Jahre. Zuvor waren es fünf Jahre. Nach Ablauf dieser Frist muss der Wärmezähler entweder ausgetauscht oder einer Nacheichung unterzogen werden. Die Eichung stellt sicher, dass die Geräte weiter genau messen. In der Praxis kommen jedoch meist Einweggeräte zum Einsatz. Das bedeutet: Geräte werden nach Ablauf der Eichfrist komplett ausgetauscht anstatt nachgeeicht.
Eine Ausnahme vom deutschen Eichgesetz bilden sehr große Anlagen. Wärmezähler ab 10 MW Wärmeleistung und Wasserzähler größer als 2000 m³/h Durchfluss müssen nicht (nach)geeicht werden.
Die Kosten für einen Wärmemengenzähler variieren je nach Modell, Funktionsumfang, Einsatzbereich und Hersteller. Einfache Kompaktwärmezähler für Wohnungen oder kleine Gebäude kosten zwischen 200 und 500 EUR. Größere Verbund-Wärmezähler für Mehrfamilienhäuser oder gewerbliche Anwendungen liegen preislich zwischen 500 und 2.000 EUR. Möchten Immobilienbesitzer einen hochpräzisen Ultraschall-Wärmemengenzähler für industrielle Anwendungen kaufen, fallen 2.000 bis 5.000 EUR oder mehr an.
Nicht zu vergessen: Zu den Wärmemengenzähler-Kosten gehört auch eine fachgerechte Installation, die je nach Aufwand zwischen 100 und 500 Euro beträgt.
Welcher Wärmezähler für Haushalte der richtige ist, entscheidet der individuelle Fall. Eine wichtige Rolle spielen dabei unter anderem der verfügbare Platz für den Zähler, die Genauigkeit der Messung und das Budget.
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