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R32 Kältemittel Verbot 2025: Was Klimaanlagen-Besitzer jetzt wissen müssen

R32 Kältemittel Verbot: Erfahren Sie alles über das EU-weite Auslaufmodell für R32 in Klimaanlagen – aktuelle Regelungen, Auswirkungen und Alternativen.
Francesco Sieben
am 07.07.25

R32 Kältemittel Verbot: Aktuelle Regelungen und Auswirkungen bis 2030

Kältemittel sind zentrale Bestandteile moderner Klima- und Kältetechnologien. Besonders das R32-Kältemittel hat sich in den letzten Jahren als Standardlösung etabliert – bis jetzt. Im Rahmen der EU-Klimaziele und der verschärften F-Gas-Verordnung steht R32 nun im Fokus eines stufenweisen Verbots. Doch was genau bedeutet das für Verbraucher, Handwerksbetriebe und die Industrie?

In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über das R32 Kältemittel Verbot wissen müssen – von den Gründen über die betroffenen Geräte bis hin zu Alternativen und Fördermöglichkeiten.

Was ist R32 Kältemittel?

R32, auch bekannt als Difluormethan, ist ein teilfluoriertes Kohlenwasserstoffgas (HFKW), das häufig in Split-Klimaanlagen und Wärmepumpen zum Einsatz kommt. Es wurde in den letzten Jahren verstärkt genutzt, um das ältere Kältemittel R410A zu ersetzen, da es ein deutlich geringeres Treibhauspotenzial (GWP) aufweist.

Vorteile von R32:

  • GWP-Wert von 675 (R410A: 2088)
  • Hohe Energieeffizienz
  • Einfaches Handling für Techniker
  • Geringere Füllmengen notwendig

Trotz dieser positiven Eigenschaften steht R32 nun unter regulatorischem Druck.

Warum wird R32 verboten?

Der Hauptgrund für das R32-Verbot ist sein Global Warming Potential (GWP). Obwohl R32 im Vergleich zu älteren Kältemitteln wie R410A weniger klimaschädlich ist, liegt der GWP-Wert immer noch deutlich über dem Zielwert von <150, den die EU ab 2027 für neue Anlagen anstrebt.

Ziel der EU:

  • Reduktion der Emissionen fluorierter Treibhausgase (F-Gase)
  • Klimaneutralität bis 2050
  • Förderung von natürlichen Kältemitteln wie Propan (R290) oder CO₂ (R744)

Die neue F-Gas-Verordnung 2024 sieht daher einen drastischen Rückgang des Verbrauchs und der Inverkehrbringung solcher Mittel vor.

Gesetzliche Grundlagen des R32-Verbots

Die Grundlage für das Verbot ist die überarbeitete EU-Verordnung 2024/573, die die ursprüngliche F-G<as-Verordnung (517/2014) ersetzt.

Wesentliche Regelungen:

  • Verbot von Kältemitteln mit GWP > 150 in Neuanlagen ab 2027
  • R32 darf nach 2026 nicht mehr in neuen Split-Geräten bis 12 kW verwendet werden
  • Quotenregelungen und schrittweise Reduktion der verfügbaren Mengen

Diese Gesetze gelten verbindlich für alle EU-Mitgliedsstaaten.

Zeitplan des Verbots: Wann tritt es in Kraft?

Der Ausstieg aus R32 erfolgt schrittweise:

JahrMaßnahme
2024Verabschiedung der F-Gas-Reform
2025Erste Quotenreduzierungen
2026Einschränkung bei Neugeräten <12 kW
2027Totales Verbot für neue Splitgeräte mit GWP > 150
2030Weitere Einschränkungen bei Service & Wartung

Übergangsregelungen für bestehende Geräte bleiben vorerst bestehen.

Betroffene Geräte und Anwendungen

Das Verbot betrifft vor allem:

  • Split-Klimaanlagen mit weniger als 12 kW
  • Luft-Luft- und Luft-Wasser-Wärmepumpen
  • Mobile Klimageräte
  • Kühlanlagen im Gewerbe- und Einzelhandel

Je nach Gerätekategorie greifen die Regelungen unterschiedlich früh.

Auswirkungen auf Verbraucher und Unternehmen

Für Endverbraucher:

  • Neue Anlagen mit R32 dürfen ab 2027 nicht mehr verkauft werden
  • Reparaturen bei bestehenden Geräten sind möglich – jedoch teurer
  • Wertverlust bei vorhandenen Geräten möglich

Für Unternehmen & Handwerksbetriebe:

  • Umschulungen und neue Zertifizierungen notwendig
  • Lieferengpässe für Ersatzteile möglich
  • Umstellung auf neue Technologien (z. B. Propan) erforderlich

R32 im Vergleich zu anderen Kältemitteln

Das Verbot von R32 wirft die Frage auf: Welche Alternativen sind geeignet? Hier ein Überblick:

KältemittelGWP-WertSicherheitVerwendung
R32675Brennbar (Klasse A2L) Klimaanlagen, Wärmepumpen
R410A2088Nicht brennbar Veraltet
R290 (Propan) 3Hoch brennbar (A3) Zunehmend verbreitet
R744 (CO₂)1Ungiftig, nicht brennbarGewerbekälte
R1234yf<1 Gering brennbar Fahrzeuge, Kleinanwendungen

Fazit: Natürliche Kältemittel wie R290 und CO₂ gewinnen an Bedeutung – trotz technischer Herausforderungen.

Umweltauswirkungen von R32

R32 wird zwar als "klimafreundlicher" als ältere Alternativen vermarktet, doch sein GWP liegt immer noch bei 675. Damit trägt es wesentlich zur Erderwärmung bei, wenn es in die Atmosphäre entweicht.

Weitere Umweltkritikpunkte:

  • Teilfluoriert: Persistente chemische Rückstände in Luft und Wasser
  • Kein natürliches Gas → hoher Energieaufwand bei der Herstellung

Alternativen zu R32

Die Zukunft liegt klar bei natürlichen Kältemitteln. Hier einige der aussichtsreichsten Optionen:

  1. R290 (Propan)
    • Sehr niedriger GWP (3)
    • Hohe Energieeffizienz
    • Eignet sich für Split- und Monoblockgeräte
    • Einschränkung durch Brennbarkeit
  2. R744 (CO₂)
    • GWP von 1
    • Ideal für Gewerbe & Supermärkte
    • Hoher Systemdruck erfordert robuste Komponenten
  3. R717 (Ammoniak)
    • Null GWP, hervorragende thermodynamische Eigenschaften
    • Giftig, daher nur für industrielle Anwendungen geeignet

Sicherheit und Risiken von R32

R32 ist als leicht brennbar (Klasse A2L) eingestuft. Bei unsachgemäßer Installation oder Wartung kann es zu:

  • Leckagen
  • Explosionsgefahr bei hoher Konzentration
  • Verätzungen bei direktem Kontakt kommen.

Deshalb gelten strenge Vorschriften für den Umgang mit R32, insbesondere in Innenräumen.

Was passiert mit bestehenden Anlagen?

Gute Nachrichten: Bestehende R32-Anlagen dürfen weiter betrieben werden. Allerdings:

  • Nachfüllen wird schwieriger & teurer
  • Ersatzteile und Service könnten eingeschränkt werden
  • Austausch auf langfristige Sicht empfehlenswert

Experten raten dazu, sich rechtzeitig über Austausch- und Förderoptionen zu informieren.

Förderung und Unterstützung für Umstieg

Der Staat bietet diverse Förderprogramme an, um den Umstieg zu erleichtern:

BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle):

  • Förderung für klimafreundliche Wärmepumpen
  • Bis zu 40 % Zuschuss bei Austausch alter Anlagen

KfW:

  • Zuschüsse für energieeffiziente Sanierung
  • Programme für Gewerbebetriebe

Hersteller-Reaktionen und Marktentwicklung

Viele Hersteller haben bereits reagiert:

  • Daikin, Panasonic und Bosch setzen auf R290-Modelle
  • Neue Serien mit Propangas kommen 2025 auf den Markt
  • Monoblock-Systeme gewinnen an Bedeutung

Die Industrie stellt sich sukzessive auf das Post-R32-Zeitalter ein.

Kritik und Kontroversen zum R32 Verbot

Obwohl das Ziel klimafreundlich ist, gibt es auch Kritikpunkte:

  • Kostensteigerungen für Verbraucher
  • Technische Umstellung für Betriebe
  • Lobbyismus bei der Auswahl der Übergangsfristen
  • Unsicherheit bei Endverbrauchern

Einige Experten fordern längere Übergangszeiten und mehr Klarheit.

Zukünftige Entwicklungen im Kältemittelmarkt

Die Zukunft gehört den natürlichen Kältemitteln – das ist sicher. Bis 2030 wird sich der Markt grundlegend verändern:

  • R290 wird in Wohngebäuden Standard
  • HFOs als Übergangslösungen
  • Fokus auf Kreislaufwirtschaft & Dichtheit

Langfristig ist der vollständige Verzicht auf fluorierte Gase geplant.

Häufig gestellte Fragen zum R32 Kältemittel Verbot

❓ Wird meine bestehende R32-Klimaanlage verboten?

Nein. Bestehende Geräte dürfen weiter betrieben werden, aber Nachrüstungen können teurer werden.

❓ Ab wann darf man keine R32-Geräte mehr kaufen?

Ab 2027 dürfen keine neuen Split-Klimageräte unter 12 kW mit R32 mehr verkauft werden.

❓ Kann man R32 durch R290 ersetzen?

Technisch: Nicht ohne Systemanpassung. Geräte sind nicht direkt kompatibel.

❓ Gibt es Förderungen für den Umstieg?

Ja – über BAFA und KfW. Zuschüsse von bis zu 40 % sind möglich.

❓ Was sind sichere Alternativen zu R32?

R290 (Propan), R744 (CO₂) und HFOs sind vielversprechend – je nach Anwendung.

❓ Wie erkenne ich, ob meine Anlage R32 enthält?

Ein Blick auf das Typenschild des Außengeräts gibt Aufschluss. Dort steht das Kältemittel.

Fazit: Was Sie jetzt tun sollten

Das R32 Kältemittel Verbot ist ein klarer Schritt in Richtung klimafreundlicher Kühltechnik. Verbraucher, Unternehmen und Installateure sollten jetzt aktiv werden:

  • Prüfen Sie, ob Ihre Geräte betroffen sind
  • Planen Sie eine frühzeitige Umrüstung
  • Informieren Sie sich über Förderprogramme
  • Achten Sie beim Neukauf auf GWP < 150

Wer heute handelt, spart morgen – nicht nur Kosten, sondern auch CO₂.

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