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PV Module Verkabeln – Ultimative Anleitung in 17 Schritten für 2025

PV Module verkabeln leicht gemacht! Entdecke jetzt die Schritt-für-Schritt-Anleitung inkl. Sicherheitstipps, Materialliste und Profi-Tipps für 2025.
Francesco Sieben
am 02.07.25

PV Module Verkabeln – Ultimative Anleitung in 17 Schritten

Was bedeutet „PV Module verkabeln“?

Das Verkabeln von PV-Modulen ist ein entscheidender Schritt bei der Installation einer Photovoltaikanlage. Hierbei werden die einzelnen Solarmodule mit Leitungen elektrisch miteinander verbunden – entweder in Reihenschaltung (seriell) oder Parallelschaltung, abhängig vom gewünschten Strom- und Spannungsniveau.

Unterschied zwischen Reihenschaltung und Parallelschaltung

  • Reihenschaltung (seriell): Spannung addiert sich, Stromstärke bleibt gleich. Ideal, wenn Module ähnliche Ausrichtung haben.
  • Parallelschaltung: Stromstärke addiert sich, Spannung bleibt gleich. Sinnvoll bei unterschiedlicher Ausrichtung oder Verschattung.

Ein grundlegendes Verständnis dieser Unterschiede hilft bei einer fehlerfreien Planung und sicheren Umsetzung der Verkabelung.

Voraussetzungen und Grundlagen

Grundwissen zu Photovoltaikanlagen

Eine Photovoltaikanlage wandelt Sonnenlicht in Gleichstrom (DC) um, der dann durch einen Wechselrichter in Wechselstrom (AC) transformiert wird. Die Verkabelung bildet das Rückgrat dieses Prozesses.

Elektrische Grundlagen: Strom, Spannung, Leistung

  • Spannung (Volt): Der „Druck“, mit dem der Strom fließt.
  • Strom (Ampere): Die Menge an Elektronen, die fließen.
  • Leistung (Watt): Produkt aus Spannung und Strom.

Wer PV Module verkabeln möchte, muss diese Begriffe sicher beherrschen.

Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland

Laut DIN VDE 0100 und VDE-AR-N 4105 dürfen nur qualifizierte Personen elektrische Anlagen anschließen. Eigenmontage ist erlaubt – aber der Anschluss ans Netz muss durch einen eingetragenen Elektriker erfolgen.

Die wichtigsten Komponenten der PV-Verkabelung

Solarmodule

Das Herzstück jeder Anlage. Meist zwischen 300–450 Wp pro Modul. Jeder Hersteller gibt Anschlussarten und Maximalwerte an, die beachtet werden müssen.

Wechselrichter

Dieser wandelt den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um. Je nach Typ (String- oder Hybrid-Wechselrichter) unterscheiden sich die Anschlussmethoden.

Solarkabel (DC-Kabel)

UV-beständig, doppelt isoliert, typischerweise 4–6 mm² dick. Wichtig: richtiger Kabelquerschnitt abhängig von der Stromstärke und Leitungslänge.

Steckverbindungen (MC4-Stecker)

Standardisierte Steckverbinder, die für den Außeneinsatz ausgelegt sind. Achten Sie auf korrekten Sitz und Kompatibilität.

Anschlusskästen und Sicherungen

DC-Verteilkästen mit Überspannungsschutz und Sicherungen sorgen für Sicherheit und Trennbarkeit der Strings.

Werkzeuge und Materialien

Checkliste: Was wird benötigt?

  • MC4-Crimpzange
  • Abisolierzange
  • Multimeter
  • Solarkabel (rot/schwarz)
  • Kabelbinder & Befestigungsmaterial
  • Isolierband
  • Wechselrichter & Montagematerial

Empfehlungen für Kabelquerschnitte und Farben

LeitungslängeStromstärkeEmpfohlener Querschnitt
bis 10 m <10 A4 mm²
bis 30 m 10–15 A 6 mm²
>30 m>15 A 10 mm²

Sicherheit geht vor – Vorschriften & Schutzmaßnahmen

Persönliche Schutzausrüstung (PSA)

  • Isolierte Handschuhe
  • Schutzbrille
  • Nichtleitende Kleidung

Schutz gegen Kurzschluss und Überspannung

Ein DC-Trennschalter und ein Überspannungsschutz (SPD) sind Pflicht für eine sichere Anlage. Diese schützen vor Schäden durch Blitze oder Fehlerströme.
Schritt-für-Schritt Anleitung: PV Module richtig verkabeln

Schritt 1: Planung der Verkabelung

Bevor Sie auch nur ein Kabel in die Hand nehmen, ist eine durchdachte Planung essenziell. Zeichnen Sie einen Schaltplan, der alle Strings, Verbindungen, Kabellängen und Übergabepunkte enthält. Beachten Sie:

  • Maximale Eingangsspannung des Wechselrichters
  • Kabellängen und Leistungsverluste
  • Montageart (Aufdach, Indach, Flachdach)

Schritt 2: Kabelführung vorbereiten

Verlegen Sie Leerrohre, Kabelkanäle oder UV-beständige Klemmschellen. Achten Sie auf:

  • UV-Schutz: Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Befestigung: Alle 30–50 cm fixieren
  • Biegeradien: Nicht zu eng biegen, um Brüche zu verhindern

Schritt 3: Module verbinden (Reihe oder parallel)

  • Bei Reihenschaltung: Pluspol mit Minuspol des nächsten Moduls verbinden
  • Bei Parallelschaltung: Alle Pluspole gemeinsam und alle Minuspole gemeinsam verbinden (Achtung: Y-Adapter oder Verteilerboxen erforderlich)

Jede Verbindung erfolgt mit MC4-Steckern – diese müssen korrekt gecrimpt und eingerastet sein.

Schritt 4: Verbindung zum Wechselrichter herstellen

Verlegen Sie die beiden DC-Hauptleitungen vom letzten Modul zum Wechselrichter-Eingang:

  • Polung beachten!
  • Optional: DC-Trennschalter zwischen Modulstrang und Wechselrichter installieren
  • Achten Sie auf ausreichende Entlüftung und Zugentlastung an den Kabeleinführungen

Schritt 5: Anschluss an die Unterverteilung

Der Wechselstromausgang des Wechselrichters wird über einen Einspeisepunkt in der Hausverteilung angeschlossen. Diesen Schritt darf nur ein Elektriker vornehmen, da:

  • Netzseitige Einspeisung
  • Anmeldung beim Energieversorger notwendig ist
  • Messung durch qualifiziertes Prüfgerät erfolgen muss

Besondere Verkabelungskonzepte

Optimierer und Mikro-Wechselrichter

Statt klassischer Strings gibt es moderne Alternativen:

  • Leistungsoptimierer: Jedes Modul wird einzeln überwacht und geregelt
  • Mikro-Wechselrichter: Wechselstrom direkt am Modul erzeugt, keine DC-Verkabelung nötig

Beide Varianten verbessern Erträge bei Verschattung und unterschiedlichen Modulausrichtungen.

Erdung und Potentialausgleich

Die Metallteile der Unterkonstruktion und Gestelle müssen geerdet sein. Verwenden Sie dafür:

  • Erdungsschiene
  • Potentialausgleichsschienen
  • 16 mm² Kupferleiter zur Hauptpotentialausgleichsschiene des Hauses

Fehlerquellen und häufige Probleme

Lockere Steckverbindungen

Ein häufiger Fehler ist ein nicht vollständig eingerasteter MC4-Stecker, was zu Lichtbögen und Hitzeentwicklung führen kann.

Falscher Kabelquerschnitt

Ein zu dünnes Kabel führt zu Spannungsverlusten und Erhitzung. Prüfen Sie regelmäßig mit einem Multimeter die Spannung am Wechselrichter-Eingang.

Überhitzung durch schlechte Kontakte

Unsachgemäß gecrimpte oder beschädigte Kabel können Brandgefahr verursachen. Deshalb: Nur mit geeigneten Werkzeugen arbeiten und Sichtkontrollen durchführen.

Messung & Inbetriebnahme

Spannungs- und Strommessung

Vor Inbetriebnahme müssen alle Strings mit einem Multimeter auf korrekte Spannung und Polung geprüft werden.

Isolationstest

Mit einem Isolationsmessgerät wird sichergestellt, dass keine ungewollten Leckströme gegen Erde vorhanden sind – Pflichtprüfung vor der Inbetriebnahme.

Protokollierung der Inbetriebnahme

Erfassen Sie:

  • Datum und Uhrzeit
  • Spannungswerte je Strang
  • Seriennummern der Module und Wechselrichter
  • Messergebnisse

Dies dient der Garantie und der späteren Wartung.

Wartung und Kontrolle der PV-Verkabelung

Regelmäßige Sichtprüfung

Mindestens einmal jährlich sollte man:

  • Kabel auf Beschädigung prüfen
  • Steckverbindungen testen
  • Befestigungen nachziehen

Thermografie und professionelle Messungen

Mit einer Wärmebildkamera lassen sich Hotspots erkennen. Fachfirmen bieten professionelle Prüfungen mit IV-Kennlinienmessung an.

Kosten und Zeitaufwand

PostenDurchschnittskosten (2025)
Solarkabel (100 m) 90–150 €
MC4-Stecker (10 Paar) 25–40 €
Werkzeugset80–200 €
Montageaufwand1–2 Arbeitstage (für 10 kWp)
Elektriker (Netzanschluss) 300–600 €

Do it yourself oder Fachbetrieb?

Vor- und Nachteile der Selbstmontage

Vorteile:

  • Günstiger
  • Lerneffekt

Nachteile:

  • Fehleranfällig
  • Kein Versicherungsschutz bei Schäden

Wann ein Elektriker Pflicht ist

  • Netzseitiger Anschluss
  • Inbetriebnahme
  • Anmeldung beim Netzbetreiber

Zukünftige Entwicklungen in der PV-Verkabelung

Smart Cabling & Monitoring-Systeme

Neue Wechselrichter bieten:

  • App-gesteuertes Monitoring
  • String-Überwachung in Echtzeit
  • Automatische Fehlerdiagnose

Kabellose oder modulare Systeme

Innovative Systeme arbeiten an:

  • Funkbasierter Übertragung
  • Plug-and-Play-Solarmodulen
  • Flexiblen PV-Flächen ohne feste Verkabelung

Häufige Fragen zur PV-Verkabelung (FAQ)

1. Kann ich PV-Module selbst verkabeln?

Ja, jedoch nur den Gleichstromteil. Der Wechselstromanschluss muss durch einen Elektriker erfolgen.

2. Welche Farbe haben Solarkabel?

In der Regel: Rot für Plus, Schwarz für Minus. Dies ist jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben.

3. Was passiert bei falscher Verkabelung?

Kurzschlüsse, Leistungsverlust oder Geräteschäden können auftreten. Im schlimmsten Fall besteht Brandgefahr.

4. Wie viele Module kann ich in Reihe schalten?

Das hängt von der maximalen Eingangsspannung des Wechselrichters ab. Meist sind es 10–14 Module.

5. Wie prüfe ich, ob alle Module korrekt verbunden sind?

Mit einem Multimeter am letzten Modul oder direkt am Wechselrichter-Eingang die Leerlaufspannung messen.

6. Sind Y-Adapter für Parallelschaltung sicher?

Ja, wenn sie korrekt ausgelegt sind. Achten Sie auf kompatible MC4-Anschlüsse und die Gesamtstromstärke.

Fazit – Sicher und effizient PV Module verkabeln

Das Verkabeln von PV-Modulen ist ein technisch anspruchsvoller, aber machbarer Schritt für ambitionierte Heimwerker. Mit der richtigen Planung, dem passenden Werkzeug und unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften lässt sich eine langlebige und leistungsfähige Anlage realisieren.

Wer sich unsicher ist, sollte den Wechselstromteil auf jeden Fall vom Fachmann anschließen lassen. So bleibt Ihre Anlage sicher, leistungsstark und versicherungstechnisch geschützt.

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