Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass Heizsysteme effizient und energiesparend laufen. Während das allgemeine Verfahren A sehr vereinfacht ist, kommt bei größeren und komplexeren Heizsystemen das Verfahren B ins Spiel. Es ist wesentlich präziser und ab 2023 für größere Gebäude und modernisierte bzw. neue Heizungsanlagen sogar verpflichtend.
In diesem Artikel zeigen wir, warum das Verfahren B die optimale Wahl für anspruchsvolle Projekte ist und wie es genau funktioniert.
Beim Verfahren B wird die Heizlast für jeden Raum individuell berechnet, um eine präzise Einstellung der Ventile und Pumpen zu ermöglichen 🌡️. Anders als bei Verfahren A, das auf Pauschalwerten basiert, berücksichtigt Verfahren B die genauen Gegebenheiten deines Hauses, wie Raumgröße, Wärmedämmung, Fensterfläche und die Standortbedingungen.
Dadurch sorgt es dafür, dass jeder Raum genau die Wärme erhält, die er benötigt. Das verbessert nicht nur den Wohnkomfort, sondern führt auch zu erheblichen Energieeinsparungen von bis zu 20% 💰. Verfahren B ist besonders wichtig bei größeren Gebäuden oder komplexeren Heizsystemen sowie Wärmepumpen, da hier nur durch diese detaillierte Berechnung eine effiziente und kostengünstige Wärmeverteilung sichergestellt werden kann.
In größeren Gebäuden und bei komplexeren Heizsystemen treten deutlich mehr Wärmeverluste und unterschiedliche Anforderungen in den einzelnen Räumen und Wohnungen auf. Das liegt daran, dass solche Systeme mehrere Heizkreise und unterschiedliche Raumtypen bedienen müssen – von gut isolierten Räumen bis hin zu Bereichen mit großen Fensterflächen oder schlechterer Dämmung.
Hier reicht es einfach nicht aus, wie bei Verfahren A mit Pauschalwerten zu arbeiten, weil jeder Raum andere Heizanforderungen hat 🌡️.
Verfahren B berücksichtigt all diese Faktoren detailliert. Es berechnet die Heizlast für jeden Raum individuell, was besonders in großen Gebäuden wichtig ist, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu gewährleisten. Bei fehlender Präzision könnte es in einigen Räumen zu Überhitzung und in anderen zu Wärmemangel kommen. Außerdem würde eine ineffiziente Einstellung der Ventile und Pumpen den Energieverbrauch unnötig in die Höhe treiben 💡.
In Gebäuden mit vielen Heizkreisen und unterschiedlicher Nutzung (z. B. Wohnräume, Büroflächen, Kellerräume) ist das detaillierte Verfahren B deshalb unerlässlich.
Das Verfahren B beim hydraulischen Abgleich folgt einer präzisen, mehrstufigen Vorgehensweise. Dieser Prozess sorgt dafür, dass die Heizlast jedes Raumes individuell bestimmt wird. Hier sind die wesentlichen Schritte, die bei der Umsetzung des Verfahrens B befolgt werden müssen:
Im ersten Schritt wird die Heizlast für jeden Raum einzeln nach DIN 12831 berechnet. Dabei fließen verschiedene Faktoren ein, wie die Raumgröße, die Dämmung, die Anzahl der Fenster und die geografische Lage des Gebäudes. Diese Berechnung stellt sicher, dass jeder Raum genau die Wärmemenge erhält, die er benötigt – nicht mehr und nicht weniger. Dadurch wird Energie eingespart und ein gleichmäßiger Wärmekomfort im gesamten Gebäude gewährleistet.
Die Raumweise Heizlastberechnung ist sehr umfangreich, schau dir deshalb gerne unseren Artikel dazu an!
Basierend auf der Heizlastberechnung wird überprüft, ob die vorhandenen Heizkörper oder Fußbodenheizungen die optimale Größe und Leistung haben, um den Raum effizient zu beheizen. Falls erforderlich, werden die Heizkörper angepasst oder neue hinzugefügt, um die nötige Wärmeleistung sicherzustellen.
Nachdem die Heizlast für jeden Raum berechnet wurde, werden diese Werte genutzt, um die Thermostatventile der Heizkörper auf die berechneten Durchflussmengen des Heizwassers einzustellen.
Bei der Einstellung wird genau festgelegt, wie viel Wasser durch das Ventil fließen darf, um sicherzustellen, dass die richtige Menge an Wärme ankommt, ohne dass Räume über- oder unterversorgt werden 🌡️. Diese Voreinstellung erfolgt durch Skalenringe oder Voreinstellskalen, die sich direkt am Ventil befinden.
Zusätzlich zu den Standardventilen gibt es auch differenzdruckgeregelte Thermostatventile, die besonders in größeren und komplexeren Heizsystemen sinnvoll sind. Diese Ventile passen den Durchfluss automatisch an Schwankungen im Wasserdruck an, was besonders in Systemen mit vielen Heizkreisen wichtig ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Pumpenleistung optimal genutzt wird.
Jedes Heizsystem mit Heizwasser, hat auch eine Umwälzpumpe. Diese sorgt dafür, dass das Heizwasser kontinuierlich durch die Heizungsrohre zu den Heizkörpern oder Flächenheizungen und zurück zum Heizkessel transportiert wird. Sie hält den Wasserkreislauf in Bewegung, sodass jeder Raum mit ausreichend Wärme versorgt wird.
Dafür ist der richtige Druck entscheidend. Er stellt sicher, dass das Heizwasser gleichmäßig durch das gesamte System fließt. Ist der Druck zu niedrig, erreicht das Heizwasser manche Heizflächen nicht, was zu kalten Räumen führen kann. Ist der Druck zu hoch, wird das System ineffizient und die Pumpe arbeitet unnötig hart, was zu einem höheren Energieverbrauch und einem schnelleren Verschleiß der Pumpe führt.
Im Rahmen des Verfahrens B wird die Leistung der Umwälzpumpe auf Grundlage der berechneten Heizlast und der Struktur des Rohrnetzes optimiert. Dabei werden sowohl der Volumenstrom des Heizwassers als auch der Druck an die tatsächlichen Bedürfnisse des Heizsystems angepasst. Das sorgt dafür, dass die Pumpe nur so viel arbeitet, wie wirklich nötig ist.
Nachdem der hydraulische Abgleich nach Verfahren B durchgeführt wurde, wird alles dokumentiert. Dazu gehören alle Einstellungen der Ventile, die Heizlasten und die Pumpenleistung. Die Dokumentation kann anschließend als Nachweis für gesetzliche Anforderungen oder zur Beantragung von Fördermitteln von der KfW oder dem BAFA verwendet werden.
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Der hydraulische Abgleich wird vom Staat gefördert, um die Energieeffizienz in Gebäuden zu steigern. Mehrere Förderprogramme stehen zur Verfügung, um die Kosten für Hausbesitzer zu senken 🤑.
Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) bietet Eigentümern direkte Zuschüsse für den hydraulischen Abgleich an, wenn diese ihre Heizungsanlagen optimieren und dadurch den Energieverbrauch senken möchten. Die Zuschüsse können bis zu 15% der Kosten abdecken.
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für energieeffiziente Modernisierungen an. Besonders das KfW-Heizungspaket (Zuschuss Nr. 458) unterstützt den hydraulischen Abgleich und den Einbau moderner Heizsysteme wie Wärmepumpen. Dieses Programm richtet sich insbesondere an Privatpersonen 🧍.
Zusätzlich gibt es weitere Förderungen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Über die BEG Förderung (Bundesförderung für effiziente Gebäude) können bis zu 40% der Kosten für energieeffiziente Maßnahmen abgedeckt werden, darunter auch der hydraulische Abgleich, und bis zu 50% der Kosten für die Baubegleitung und Fachplanung. Dieses Programm ist besonders interessant für größere Sanierungen und Neubauten 🏗️.
Kredit Nr. 261 – Wohngebäude
Für die energetische Sanierung von Wohngebäuden gibt es Kredite von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit. Bei einem umfassenden hydraulischen Abgleich, der Teil einer größeren Sanierung ist, kannst du von Tilgungszuschüssen zwischen 5% und 45% profitieren, je nach erreichtem Effizienzhausstandard. Außerdem deckt dieser Kredit bis zu 50% der Kosten für Baubegleitung und Fachplanung ab.
Kredit Nr. 358 und 359 – Einzelmaßnahmen Ergänzungskredit
Dieser Kredit bietet bis zu 120.000 Euro für bereits geförderte Einzelmaßnahmen wie den Einbau eines neuen Heizsystems mit hydraulischem Abgleich. Es ist eine Ergänzung zu vorherigen Zuschüssen. Haushalte mit einem Einkommen von bis zu 90.000 Euro erhalten einen zusätzlichen Zinsvorteil.
Der hydraulische Abgleich nach Verfahren B ist die ideale Lösung für komplexe Heizsysteme und große Gebäude. Durch die detaillierte Berechnung der Heizlast und die präzise Einstellung der Heizkomponenten wird die Effizienz der Anlage maximiert, was zu Energieeinsparungen von bis zu 20% führen kann. Außerdem ist der hydraulische Abgleich nach Verfahren B für große Gebäude gesetzlich vorgeschrieben und Voraussetzung für staatliche Förderungen. Mit den richtigen Maßnahmen kann nicht nur der Wohnkomfort erhöht, sondern auch der Energieverbrauch erheblich gesenkt werden.
Der hydraulische Abgleich nach Verfahren B ist seit 2023 gesetzlich für Mehrfamilienhäuser mit 6 oder mehr Wohnungen und bei modernisierten Heizungsanlagen vorgeschrieben. Insbesondere bei Sanierungen und Neubauten ist er unverzichtbar, um die Energieeffizienz zu gewährleisten.
Das Verfahren B bietet präzisere Ergebnisse als das vereinfachte Verfahren A, da es die individuellen Heizlasten jedes Raumes berücksichtigt. Dadurch werden Energieeinsparungen von bis zu 20% ermöglicht, die Heizkomponenten arbeiten effizienter und die Lebensdauer der Anlage wird verlängert.
Das Verfahren B umfasst die Berechnung der Heizlast, die Voreinstellung der Thermostatventile, die Anpassung der Pumpenleistung und die Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen.
Ja, es gibt zahlreiche staatliche Förderprogramme, wie z. B. BAFA-Zuschüsse und KfW-Kredite, die den hydraulischen Abgleich unterstützen. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können bis zu 40% der Kosten für den Abgleich übernommen werden.