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Hydraulischer Abgleich Verfahren B - Leitfaden mit Vorteilen, Kosten & Förderung 2025

Hydraulischer Abgleich Verfahren B erklärt: Alle Schritte, Vorteile, gesetzliche Vorgaben & Fördermöglichkeiten auf einen Blick. Jetzt Heizkosten senken!
Francesco Sieben
am 23.07.24

Hydraulischer Abgleich Verfahren B – Ultimativer Leitfaden für effizientes Heizen

Was ist ein hydraulischer Abgleich?

Der hydraulische Abgleich ist ein technisches Verfahren zur optimalen Einstellung von Heizungsanlagen. Ziel ist es, eine gleichmäßige Wärmeverteilung in allen Räumen zu erreichen, unabhängig von deren Entfernung zur Heizquelle. Ohne Abgleich kommt es häufig vor, dass einige Heizkörper überhitzen, während andere kaum warm werden.

Grundlagen des hydraulischen Abgleichs

Das Heizungswasser sucht sich stets den Weg des geringsten Widerstands. Ohne ein gezieltes Regelungsverfahren erreicht es vor allem nahegelegene Heizkörper, während entfernte Räume unterversorgt bleiben. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass jeder Heizkörper exakt die benötigte Wassermenge erhält, angepasst an Raumgröße, Dämmstandard und Heizlast.

Warum ist der hydraulische Abgleich wichtig?

Ein korrekt durchgeführter Abgleich bringt zahlreiche Vorteile:

  • Energieeinsparung bis zu 20 %
  • Gleichmäßige Wärmeverteilung im Gebäude
  • Reduzierte Heizkosten
  • Weniger Strömungsgeräusche
  • Längere Lebensdauer der Heizanlage

Insbesondere in Zeiten steigender Energiepreise und strengerer gesetzlicher Vorgaben wird der hydraulische Abgleich immer relevanter.

Unterschied zwischen Verfahren A und B

Die Verfahren A und B beschreiben zwei verschiedene Methoden, wie der hydraulische Abgleich umgesetzt werden kann – mit unterschiedlichen Anforderungen an Datenbasis, Messung und Genauigkeit.

Technische Unterschiede im Überblick

MerkmalVerfahren A Verfahren B
DatengrundlageErfahrungswerte & StandardtabellenExakte Berechnungen & Heizlast
AufwandGeringHoch
MessgeräteSelten notwendig Pflicht
ErgebnisgenauigkeitMittelHoch
Förderfähig laut GEGEingeschränktJa, bei Modernisierung oft Voraussetzung

Wann welches Verfahren wählen?

  • Verfahren A eignet sich für einfachere Anlagen und Kleingebäude.
  • Verfahren B wird für größere Gebäude oder Förderanträge empfohlen bzw. vorgeschrieben.

Verfahren B im Detail erklärt

Definition & Voraussetzungen

Verfahren B basiert auf einer raumweisen Heizlastberechnung nach DIN EN 12831. Hierbei wird für jeden Raum exakt berechnet, wie viel Heizleistung benötigt wird. Darauf aufbauend wird der notwendige Volumenstrom pro Heizkörper bestimmt.

Schritte der Durchführung

  1. Gebäudeanalyse & Datenerfassung
  2. Berechnung der Heizlast pro Raum
  3. Auslegung der Heizkörper & Thermostatventile
  4. Einstellung der Volumenströme
  5. Dokumentation & Nachweis

Messinstrumente & Software

Zur präzisen Durchführung werden spezialisierte Werkzeuge verwendet, etwa:

  • Differenzdruckmessgeräte
  • Durchflussmesser
  • Planungssoftware wie ZVPlan, Trimble Nova oder HottCAD

Diese Instrumente garantieren eine maximale Genauigkeit und sind bei Förderprojekten nahezu immer erforderlich.

Gesetzliche Grundlagen und Verordnungen

GEG & EnSimiMaV

Seit Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist der hydraulische Abgleich bei Neubauten Pflicht. Auch bei wesentlichen Änderungen an bestehenden Heizungsanlagen muss der Abgleich durchgeführt werden. Ergänzend regelt die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen (EnSimiMaV) bestimmte Fälle im Bestand – hier ist insbesondere Verfahren B vorgeschrieben.

Förderungen und Nachweispflichten

Wer Fördermittel von BAFA oder KfW in Anspruch nehmen möchte, muss den Abgleich nachweislich gemäß Verfahren B durchführen lassen. Der Nachweis erfolgt über ein standardisiertes Formular, das vom Fachbetrieb ausgefüllt wird.

Vorteile des hydraulischen Abgleichs nach Verfahren B

Energieeinsparung

Dank der präzisen Einstellung kann die Heizungsanlage effizienter arbeiten. Dies führt zu einer Reduktion des Energieverbrauchs um bis zu 20 %, was sich deutlich auf die Heizkostenabrechnung auswirkt.

Verbesserung des Raumkomforts

Räume werden schneller und gleichmäßiger warm, unabhängig von ihrer Lage im Gebäude. Kalte Ecken gehören der Vergangenheit an.

Längere Lebensdauer der Heizanlage

Ein optimal eingestelltes System wird gleichmäßig beansprucht, was die Lebensdauer der Heizkörper, Ventile und Pumpen erhöht.

Voraussetzungen für Verfahren B

Damit der hydraulische Abgleich nach Verfahren B durchgeführt werden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Eine vollständige Raumaufstellung (mit Wohnflächen und Heizkörperdaten)
  • Zugang zu Heizkreisverteilern und Thermostatventilen
  • Technische Pläne oder Bauzeichnungen
  • Vorhandensein eines modernisierbaren Heizsystems

Diese Daten ermöglichen die exakte Heizlastberechnung, die das Verfahren B ausmacht.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verfahren B

1. Vorbereitung

  • Termin mit einem zertifizierten SHK-Fachbetrieb vereinbaren
  • Erhebung aller Gebäudedaten: Raumgrößen, Fensterflächen, Dämmstandards

2. Berechnung der Heizlast

Die Heizlast jedes Raumes wird mittels DIN EN 12831 ermittelt. Daraus ergibt sich der notwendige Volumenstrom für jeden Heizkörper.

3. Abgleich der Volumenströme

Über voreinstellbare Thermostatventile oder Strangregulierventile wird der Volumenstrom angepasst. Jedes Ventil wird auf Basis der Berechnungen exakt justiert.

4. Dokumentation

Alle Einstellungen werden in einem Abgleichprotokoll festgehalten – wichtig für Förderanträge und gesetzliche Nachweise.

Digitale Tools & Software für Verfahren B

Top-Programme im Überblick

  • ZVPlan – speziell für Handwerker entwickelt
  • HottCAD – intuitive Oberfläche für Heizungsplaner
  • Trimble Nova – umfangreiches TGA-Paket für Profis

Diese Programme bieten automatisierte Berechnungen, Raumaufteilung, Druckverlustanalysen und Protokollerstellung – ideal für Förderanträge.

Einsatz moderner Messgeräte

Zu den gängigen Geräten gehören:

  • TA Scope: mobiles Messgerät für Durchflussmessung
  • Testo 510: Differenzdruckmessung
  • Gann Hydromette: zur Erfassung der Feuchtigkeit – optional für Altbauprojekte

Typische Fehler und wie man sie vermeidet

Häufige Planungsfehler

  • Falsche Heizlastannahmen
  • Nicht erfasste Raumdaten
  • Verwechslung von Heizkörpertypen

Fehler bei der Ventileinstellung

  • Keine Anpassung der Pumpenleistung
  • Voreinstellung der Ventile ohne Berechnung
  • Nichtbeachtung von Druckverlusten in Heizkreisen

➡️ Tipp: Der Einsatz eines erfahrenen Fachbetriebs ist entscheidend, um diese Fehler zu vermeiden.

Wer darf Verfahren B durchführen?

Qualifikationen & Fachbetriebe

Nur zertifizierte SHK-Betriebe dürfen den Abgleich nach Verfahren B durchführen. Die Monteure müssen über eine entsprechende Weiterbildung und Kenntnisse der Heizlastberechnung verfügen.

Zertifizierungen & Schulungen

  • Fortbildung „Hydraulischer Abgleich nach Verfahren B“
  • Zertifikat gemäß VdZ-Richtlinie
  • Teilnahme an BAFA-anerkannten Schulungen

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Preisübersicht

Die Kosten für Verfahren B variieren je nach Gebäudegröße:

GebäudeartDurchschnittskostenEinfamilienhaus400–700 €Mehrfamilienhaus (6 WE)1.500–3.000 €Gewerbeobjektindividuell kalkuliert

Rentabilitätsrechnung

Durch Energieeinsparung amortisieren sich die Kosten meist innerhalb von 3–6 Jahren. Zusätzlich locken staatliche Förderungen von bis zu 20–30 % der Investition.

Förderung & Finanzierungsmöglichkeiten

BAFA, KfW & regionale Programme

Die Bundesregierung unterstützt den hydraulischen Abgleich – insbesondere nach Verfahren B – mit verschiedenen Förderprogrammen, darunter:

  • BAFA-Einzelmaßnahmen (BEG EM): Zuschüsse bis zu 15 %, plus weitere 5 % bei Umsetzung durch einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP).
  • KfW-Kredite: Zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen.
  • Regionale Förderprogramme: Je nach Bundesland und Kommune sind Zusatzförderungen möglich (z. B. in NRW, Berlin, Bayern).

Voraussetzungen für Zuschüsse

  • Durchführung des Verfahrens B durch einen Fachbetrieb
  • Nachweis der Berechnung und Umsetzung
  • Einhaltung der technischen Mindestanforderungen

Ein qualifizierter Energieberater kann bei der Beantragung unterstützen und zusätzlich eine Fördermittelkombination prüfen.

Praxisbeispiel: Hydraulischer Abgleich bei einem Mehrfamilienhaus

Projektbeschreibung

Ein 6-Parteienhaus in Bayern, Baujahr 1992, wurde mit veralteten Heizkörperventilen betrieben. Die Eigentümergemeinschaft entschied sich für einen hydraulischen Abgleich nach Verfahren B im Rahmen einer Heizungsmodernisierung.

Durchführung

  • Heizlastberechnung je Wohnung
  • Austausch alter Ventile gegen voreinstellbare Thermostatventile
  • Anpassung der Heizkreispumpe
  • Dokumentation & BAFA-Förderantrag

Ergebnisse & Einsparungen

  • Reduzierter Gasverbrauch: –18 % im Vergleich zum Vorjahr
  • Gleichmäßige Raumtemperaturen in allen Wohnungen
  • BAFA-Zuschuss: 1.100 €

Dieses Beispiel zeigt, wie effizient und wirtschaftlich der hydraulische Abgleich nach Verfahren B sein kann.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

1. Muss der hydraulische Abgleich bei jeder Heizungsmodernisierung durchgeführt werden?

Ja, laut GEG ist er bei wesentlichen Änderungen verpflichtend – besonders, wenn Fördermittel beantragt werden.

2. Was passiert, wenn kein hydraulischer Abgleich durchgeführt wird?

Ohne Abgleich drohen ineffiziente Heizleistung, hohe Heizkosten und die Gefahr des Fördermittelentzugs.

3. Wie lange dauert der hydraulische Abgleich?

Je nach Objektgröße dauert die Durchführung zwischen 1 Tag (EFH) und mehreren Tagen (MFH).

4. Kann ich den hydraulischen Abgleich selbst durchführen?

Nein, Verfahren B erfordert fachgerechte Berechnungen, Messungen und Protokolle, die nur qualifizierte SHK-Betriebe leisten dürfen.

5. Ist ein hydraulischer Abgleich auch bei Fußbodenheizung sinnvoll?

Ja – besonders bei großen Flächen oder gemischten Systemen (Heizkörper & FBH) ist Verfahren B sogar empfehlenswert.

6. Gilt Verfahren B auch für Neubauten?

Ja, bei Neubauten wird der hydraulische Abgleich bereits im Rahmen der Heizungsplanung nach DIN EN 12831 automatisch integriert – meist vergleichbar mit Verfahren B.

Fazit: Lohnt sich Verfahren B?

Definitiv! Verfahren B ist das präziseste und zukunftssicherste Verfahren für den hydraulischen Abgleich. Es ist:

  • gesetzlich konform
  • förderfähig
  • energieeffizient
  • und sorgt für hohen Wohnkomfort

Insbesondere bei größeren Gebäuden oder im Rahmen von Sanierungen ist Verfahren B die richtige Wahl.

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