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Hydraulischer Abgleich Pflicht 2025: Was Hausbesitzer jetzt wissen müssen!

Hydraulischer Abgleich Pflicht 2025 – Erfahren Sie, welche Gebäude betroffen sind, wer verantwortlich ist, und wie Sie die Vorschriften effizient umsetzen.
Francesco Sieben
am 04.07.25


Hydraulischer Abgleich Pflicht 2025: Was Hausbesitzer jetzt wissen müssen!

Was ist ein hydraulischer Abgleich?

Ein hydraulischer Abgleich ist ein technisches Verfahren zur Optimierung der Wärmeverteilung in einem Heizsystem. Ziel ist es, sicherzustellen, dass jeder Heizkörper im Gebäude genau die Menge an Heizwasser erhält, die für eine gleichmäßige Erwärmung notwendig ist – nicht mehr und nicht weniger.

Technische Erklärung

Ohne Abgleich fließt das Heizwasser häufig zu stark durch nahegelegene Heizkörper, während weiter entfernte Räume unterversorgt bleiben. Dadurch entstehen ungleichmäßig beheizte Räume, was zu höherem Energieverbrauch und schlechterem Wohnkomfort führt.

Zielsetzung und Wirkung

  • Gleichmäßige Wärmeverteilung
  • Reduzierung der Rücklauftemperatur
  • Minimierung des Energieverbrauchs
  • Erhöhung der Lebensdauer der Heizungsanlage

Durch den Abgleich wird der Pumpenstrom gesenkt, das Heizsystem arbeitet effizienter, und die Heizkosten sinken um bis zu 15 %.

Warum wurde die Pflicht eingeführt?

Die Einführung der Pflicht zum hydraulischen Abgleich folgt einem klaren Ziel: Energieeinsparung im Gebäudesektor, der für rund 35 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich ist.

Energiesparziele der Bundesregierung

Im Rahmen des Klimaschutzgesetzes und der Energiesparverordnungen will die Bundesregierung den CO₂-Ausstoß deutlich reduzieren. Der hydraulische Abgleich ist ein vergleichsweise einfacher und kosteneffizienter Beitrag hierzu.

Relevanz im Klimaschutz

Gerade bei älteren Gebäuden mit veralteten Heizsystemen können durch den Abgleich mehrere Hundert Kilogramm CO₂ pro Jahr eingespart werden – und das ohne teure Sanierungen.

Gesetzliche Grundlagen

Die hydraulischer Abgleich Pflicht ergibt sich aus zwei zentralen Rechtsgrundlagen:

Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Das GEG schreibt vor, dass Effizienzmaßnahmen im Gebäudebestand verpflichtend umzusetzen sind – dazu zählt auch der hydraulische Abgleich in bestimmten Fällen.

EnSimiMaV – Energiesicherungsverordnung

Seit Oktober 2022 gibt es eine spezielle Regelung für größere Gaszentralheizungen in Mehrfamilienhäusern. Diese wurde für 2025 verschärft und ausgeweitet, was zu neuen Pflichten für viele Gebäudeeigentümer führt.

Wer ist betroffen?

Die neue Pflicht gilt nicht für jedes Gebäude, sondern zielt vor allem auf größere, zentral beheizte Objekte ab.

Wohngebäude

  • Mehrfamilienhäuser mit zentraler Gasheizung
  • Wohnanlagen mit Fernwärmeanschluss
  • Eigentümergemeinschaften (WEG)

Gewerbeimmobilien

  • Bürogebäude
  • Hotels
  • Schulen und Kitas

Ausnahmen

  • Gebäude mit weniger als 6 Wohneinheiten (bei bestimmten Bedingungen)
  • Neu installierte Heizsysteme mit nachgewiesenem Abgleich

Fristen und Termine 2025

Damit die hydraulischer Abgleich Pflicht nicht überraschend kommt, wurden klare Übergangsfristen definiert:

Gebäudetyp

GebäudetypDeadline für Abgleich
10+ Wohneinheiten30.09.2023 (bereits abgelaufen)
6 bis 9 Wohneinheiten30.09.2024 (bereits abgelaufen)
1 bis 5 Wohneinheitenaktuell keine Pflicht, aber empfohlen
Verpasst man diese Fristen, drohen Sanktionen oder Förderausschlüsse bei künftigen Sanierungen.


Wer darf den hydraulischen Abgleich durchführen?

Ein hydraulischer Abgleich darf nicht von Laien oder ungelernten Kräften durchgeführt werden. Die Einstellung erfordert Fachkenntnisse und spezielle Messtechnik, um ein effizientes Ergebnis zu erzielen.

Fachbetriebe

Nur qualifizierte Heizungsbauer oder SHK-Fachbetriebe (Sanitär, Heizung, Klima) dürfen den Abgleich rechtlich durchführen. Diese Firmen sind häufig in der Handwerksrolle eingetragen und kennen die Anforderungen der aktuellen Verordnungen.

Qualifikation & Zertifizierung

Achten Sie auf:

  • Zertifikate nach VdZ-Standard
  • Nachweis über Durchführung hydraulischer Abgleiche (z. B. Verfahren A oder B)
  • BAFA-gelistete Energieeffizienz-Experten (bei Förderanträgen)

Welche Heizsysteme sind betroffen?

Nicht jede Heizungsart muss zwingend abgeglichen werden, doch bestimmte Systeme stehen im Fokus der Verordnung:

Gasheizungen

Im Mittelpunkt der Pflicht stehen Gaszentralheizungen, da sie in Deutschland weit verbreitet und häufig ineffizient geregelt sind.

Fernwärme

Auch Fernwärme-Systeme mit ungeregelten Heizkörpern oder veralteten Reglern müssen optimiert werden, um Energieverluste zu vermeiden.

Wärmepumpen

Bei Wärmepumpen besteht zwar keine gesetzliche Pflicht, doch ein hydraulischer Abgleich verbessert hier ebenfalls die Effizienz und Lebensdauer der Anlage erheblich.

Schritte beim hydraulischen Abgleich

Der Ablauf eines professionellen hydraulischen Abgleichs erfolgt in mehreren strukturierten Schritten:

  1. Bestandsaufnahme
    • Heizlast jedes Raums wird ermittelt
    • Heizkörpergröße und Ventile geprüft
  2. Berechnung
    • Erforderlicher Durchfluss wird je Heizkörper berechnet
    • Ventileinstellungen werden kalkuliert
  3. Einstellung
    • Thermostatventile und ggf. Rücklaufverschraubungen werden eingestellt
    • Umwälzpumpe optimal eingestellt
  4. Protokollierung
    • Alle Einstellungen werden dokumentiert
    • Bei Bedarf digitaler Nachweis zur Vorlage bei Behörden

Vorteile eines hydraulischen Abgleichs

Ein hydraulischer Abgleich bringt deutliche Vorteile für Gebäudeeigentümer und Bewohner:

  • Energieeinsparung bis zu 15 %
  • Gleichmäßige Raumtemperaturen
  • Vermeidung von Über- oder Unterversorgung
  • Reduzierte Heizkosten
  • Längere Lebensdauer der Heizungsanlage
  • Geräuscharmer Betrieb der Heizkörper

Er ist damit nicht nur eine Pflicht, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.

Was kostet ein hydraulischer Abgleich?

Die Kosten hängen von Gebäudegröße, Heizungsart und Anzahl der Heizkörper ab. Hier eine grobe Übersicht:

GebäudetypDurchschnittliche Kosten
Einfamilienhaus300 – 600 €
Mehrfamilienhaus (6 WE)1.200 – 2.000 €
Großobjektindividuell

Die Investition amortisiert sich häufig in 2 bis 4 Heizperioden durch geringere Energiekosten.

Fördermöglichkeiten & Finanzierung

Der Staat unterstützt Hausbesitzer aktiv bei der Umsetzung des hydraulischen Abgleichs:

BAFA-Zuschüsse

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gibt es:

  • Bis zu 20 % Zuschuss für den Abgleich
  • Kombinierbar mit anderen Sanierungsmaßnahmen

KfW-Programme

Förderkredite mit Tilgungszuschuss über:

  • KfW 261/262 (Wohngebäude)
  • Zinsgünstige Finanzierung mit Bonus für Einzelmaßnahmen

Steuerliche Vorteile

  • 20 % der Kosten absetzbar als Handwerkerleistung gemäß §35a EStG

Weitere Infos: www.bafa.de

Dokumentationspflicht & Nachweise

Nach Durchführung des hydraulischen Abgleichs sind detaillierte Nachweise erforderlich:

  • Protokoll des Abgleichs (inkl. verwendeter Methode)
  • Fachbetrieb muss Nachweis unterschreiben
  • Bei Förderungen: digitale Einreichung über BAFA oder KfW-Plattform

Werden Nachweise nicht ordnungsgemäß eingereicht, droht der Verlust von Zuschüssen.

Sanktionen bei Nichteinhaltung

Ignorieren Gebäudeeigentümer die Pflicht, drohen folgende Konsequenzen:

  • Bußgelder bis zu 50.000 €
  • ❌ Verlust staatlicher Förderungen
  • ❌ Ablehnung energetischer Sanierungszuschüsse

Zudem kann bei Schäden durch unsachgemäßen Betrieb die Versicherung Haftung ablehnen.

Tipps zur Umsetzung

Hier einige Tipps für Eigentümer, die ihre Pflicht rechtssicher und effizient erfüllen wollen:

  • ✔ Fachbetrieb rechtzeitig beauftragen (lange Wartezeiten!)
  • ✔ Fördermittel VOR Durchführung beantragen
  • ✔ Alle Heizkörper vorab prüfen lassen
  • ✔ Abgleich am besten im Sommer durchführen
  • ✔ Dokumentation sorgfältig aufbewahren

Häufige Irrtümer & Mythen

„Das lohnt sich doch nicht bei mir!“
Doch! Auch in kleinen Gebäuden können bis zu 300 € jährlich eingespart werden.

„Nur Neubauten müssen das machen.“
Falsch. Die Pflicht betrifft vor allem Bestandsgebäude mit Gasheizung.

„Ich habe schon neue Thermostate – reicht das?“
Nein, der hydraulische Abgleich ist ein systematischer Vorgang, nicht nur ein Austausch von Bauteilen.

Zukunft des hydraulischen Abgleichs

Zukünftig wird der Abgleich:

  • digital über Apps und KI-gestützte Tools durchgeführt
  • in Smart-Home-Systeme eingebunden
  • ein Bestandteil von Energieausweisen und Sanierungsfahrplänen

Dies wird die Effizienz und Nachvollziehbarkeit weiter verbessern.

Fazit

Die hydraulischer Abgleich Pflicht ist ein zentraler Baustein der Energiewende im Gebäudebereich. Sie sorgt nicht nur für gesetzeskonforme Heizsysteme, sondern bringt auch spürbare finanzielle und ökologische Vorteile. Wer frühzeitig handelt, spart bares Geld, schützt das Klima und vermeidet Sanktionen.

FAQs zum Thema hydraulischer Abgleich Pflicht

1. Muss ich als Eigentümer eines Einfamilienhauses den Abgleich machen lassen?
Nein, derzeit besteht keine generelle Pflicht für Einfamilienhäuser. Es ist aber empfohlen.

2. Was passiert, wenn ich die Frist verpasse?
Es drohen Bußgelder und der Verlust von Fördermitteln.

3. Wie lange dauert ein hydraulischer Abgleich?
Je nach Gebäudegröße ca. 1–3 Arbeitstage.

4. Ist der Abgleich auch bei Wärmepumpen sinnvoll?
Ja, denn er erhöht die Effizienz und senkt die Stromkosten.

5. Brauche ich neue Thermostatventile?
Nicht immer. Manche lassen sich nachrüsten. Der Fachbetrieb prüft das vor Ort.

6. Wo finde ich einen qualifizierten Anbieter?
Über SHK-Innungsbetriebe, die BAFA-Liste oder Online-Plattformen für Heiztechnik.

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