Die Energieeffizienzklasse eines Hauses wird anhand des Endenergiebedarfs oder -verbrauchs berechnet und reicht von A+ (sehr effizient) bis H (sehr schlecht). Sie zeigt, wie viel Energie das Gebäude im Jahr zum Heizen, Lüften und Warmwasser benötigt.
Klasse | Endenergiebedarf (kWh/m²a) | Bewertung |
A+ | ≤ 30 | Passivhausniveau |
A | 30-50 | Effizienzhaus |
B | 50-75 | Neubau mit guter Dämmung |
C-D | 75-130 | Standard bis Altbau |
E-H | >130 | Sanierungsbedürftig |
Eine Wärmepumpe entzieht der Umwelt (Luft, Wasser oder Erde) Wärme und „pumpt“ diese mithilfe von Strom auf ein höheres Temperaturniveau zum Beheizen eines Gebäudes.
Der wichtigste Kennwert ist der COP (Coefficient of Performance):
Ein COP von 4 bedeutet, dass aus 1 kWh Strom 4 kWh Heizwärme erzeugt werden.
Vorteile:
Je schlechter die Gebäudehülle, desto mehr Wärme geht verloren – und desto höher ist die Heizlast. Wärmepumpen sind aber am effizientesten, wenn:
→ Je besser die Energieeffizienzklasse, desto wirtschaftlicher arbeitet die Wärmepumpe.
Die Vorlauftemperatur ist einer der entscheidendsten Faktoren für die Effizienz einer Wärmepumpe. Sie beschreibt die Temperatur, mit der das Heizungswasser in die Heizflächen (z. B. Fußbodenheizung, Heizkörper) eingespeist wird.
Vorlauftemperatur | Wärmepumpenbetrieb | Anwendungsbeispiel |
< 35 °C | Ideal (Niedertemperatur) | Neubauten mit Fußbodenheizung |
35–50 °C | Möglich mit Effizienzverlust | Teilsanierte Altbauten mit größeren Heizflächen |
> 55 °C | Problematisch | Unsanierte Altbauten, kleine Heizkörper |
Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto weniger Strom benötigt die Wärmepumpe zur Wärmebereitstellung. Deshalb lohnt sich oft ein hydraulischer Abgleich, um mit niedrigerer Temperatur effizient zu heizen.
Viele Eigentümer stellen sich die Frage: Kann ich eine Wärmepumpe auch im Altbau nutzen? Die Antwort lautet: Ja – unter Bedingungen.
Voraussetzungen:
Beispielrechnung (Altbau, Klasse D, 120 m²):
Fazit: Wärmepumpen im Altbau funktionieren – wenn die Voraussetzungen geschaffen werden.
Wärmepumpenart | Einsatzbereich | Effizienz | KostenBesonderheiten | Besonderheiten |
Luft-Wasser-WP | Neubau & sanierter Altbau | mittel | günstig | Schnell installiert |
Sole-Wasser-WP | Gut gedämmte Gebäude mit Garten | hoch | teuer | Erdbohrung oder Flächenkollektor |
Wasser-Wasser-WP | Nur mit Brunnen nutzbar | sehr hoch | hoch | Hoher Genehmigungsaufwand |
Die am häufigsten verbaute Lösung ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe, da sie unkompliziert und vielseitig einsetzbar ist – ideal ab Effizienzklasse B/C.
Die staatliche Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet attraktive Zuschüsse – besonders bei Umstieg auf Wärmepumpe im Altbau.
Maßnahme | Förderung (Stand 2025) |
Wärmepumpe als alleinige Heizung | bis zu 30 % Zuschuss |
Austausch fossiler Heizung (z. B. Öl) | + 20 % Klimabonus möglich |
Energieberatung & Sanierungsfahrplan | bis zu 80 % der Beratungskosten |
Tipp: Wer vorab saniert und die Effizienzklasse verbessert, erhält oft eine höhere Förderung.
Bevor eine Wärmepumpe eingebaut wird, sollte unbedingt eine Heizlastberechnung erfolgen. Diese zeigt:
Eine qualifizierte Energieberatung hilft zudem bei:
✅ Wie hoch ist Ihre Energieeffizienzklasse?
✅ Wie hoch ist die Vorlauftemperatur Ihrer Heizungsanlage?
✅ Gibt es eine Fußbodenheizung oder großflächige Heizkörper?
✅ Ist Ihre Fassade/Dach/Fenster gedämmt?
✅ Haben Sie Zugriff auf Fördermittel?
✅ Wurde eine Heizlastberechnung durchgeführt?
Wenn mehrere Punkte mit Ja beantwortet werden, ist die Wärmepumpe eine sehr lohnende Investition.
1. Ab welcher Energieeffizienzklasse ist eine Wärmepumpe sinnvoll?
Ab Klasse B oder besser in der Regel sofort – bei C und D nur mit zusätzlichen Sanierungsmaßnahmen.
2. Was passiert, wenn das Gebäude zu ineffizient ist?
Die Wärmepumpe muss zu viel leisten und verbraucht zu viel Strom – das macht sie unwirtschaftlich.
3. Wie finde ich die Energieeffizienzklasse meines Hauses heraus?
Durch einen Energieausweis oder eine energetische Beratung.
4. Kann ich mit Heizkörpern eine Wärmepumpe nutzen?
Ja – aber nur, wenn sie groß genug sind oder das Gebäude gut gedämmt ist.
5. Welche Wärmepumpe eignet sich für alte Häuser?
Meist Luft-Wasser-Wärmepumpen, evtl. in Kombination mit Pufferspeicher und PV-Anlage.
6. Muss ich mein Dach dämmen, um eine Wärmepumpe zu nutzen?
Nicht zwingend – aber jede Dämmmaßnahme verbessert die Effizienz und senkt die Betriebskosten.
Die Wärmepumpe ist eine der zukunftssichersten Heiztechnologien, aber nicht jedes Haus ist ohne weiteres dafür geeignet. Ab Effizienzklasse B rechnet sich die Umstellung sofort – darunter braucht es kluge Planung und oft auch eine energetische Aufwertung.
💡 Tipp: Wer jetzt saniert und fördert, spart doppelt – heute bei der Investition und morgen bei den Stromkosten.